Ein buntes Programm erwartete vom 11.-12. Oktober 2013 die zahlreichen Teilnehmenden am Symposium über franziskanisch inspirierte Frauen in den Umbrüchen ihrer Zeit. Es war möglich der Mystikerin Angela von Foligno in den Berichten über ihre Gottesbegegnung zu folgen, die Gedanken über den Gehorsam, der mitten in der Reformation Nürnbergs stehenden Klarissin Caritas Pirckheimer zu erkennen und die Kraft der im 19. Jahrhundert in der Schweiz und darüber hinaus eine sozial ausgerichtete Ordensgemeinschaft aufbauenden Kreuzschwester Maria Theresia Scherer wahrzunehmen.
Bilder franziskanischer Frauen aus dem 13. Jahrhundert, das Ringen mit dem genialen und doch manchmal überheblichen Kapuzinerpater Theodosius Florentini und eine Ordensfrau, die heute noch Anfechtungen eines Kirchenumfeldes erlebt, die Frauen oftmals als „Männerkirche“ mit wenig Achtung gegenübertritt, ergänzten die Vielfalt bekannter und neuer Erlebnisse franziskanischer Frauen durch die Jahrhunderte hindurch.
Die verblüffende Vervielfachung der Zahl der Frauen in den Ordensgemeinschaften des 19. Jahrhunderts, der franziskanische Neuaufbruch der Laiengemeinschaft des Dritten Ordens durch das Zweite Vatikanische Konzil und der Auftrag, den die Elisabethinen noch heute auch in Graz haben, verblüffte zusätzlich durch eine äußerst bunte Vielfalt von Lebensformen und von Berufungen franziskanischer Frauen in Klöstern und in ihrer Familie bis in das Heute hinein.
Eine vom Franziskaner-Weihbischof Franz Lackner vorgestandene Vesper zu Ehren der heiligen Elisabeth von Thüringen/ Ungarn zeigte deutlich, dass eine Kirche ohne das vielfältige Charisma franziskanischer und anderer Frauen nicht denkbar wäre.
Es gelang der Theologischen Fakultät der Universität Graz und der Franziskanerprovinz Austria in Österreich und Südtirol dies am gemeinsam vorbereiteten Symposium im Franziskanerkloster und im Universitätszentrum vielfältig zu vermitteln. (Br. Paul Zahner ofm)
Seit Klara von Assisi und Elisabeth von Thüringen/Ungarn leben Frauen im Geist des Franziskus von Assisi. Zahlreiche Gemeinschaften, wie die Klarissen, die franziskanischen Frauenkongregationen und Laiengemeinschaften, bringen sein Charisma in verschiedenen Lebensformen zum Ausdruck.
Sie dienen den Armen, Kranken und Behinderten, leben in Gebet und Kontemplation, tragen zur Erneuerung von Kirche und Gesellschaft bei, wirken in Bildung und Erziehung und als missionarische Zeuginnen des Evangeliums.
Die Tagung gibt Einblicke in die Arbeit franziskanisch inspirierter Frauen, in ihr Charisma, in ihre Lebensformen und Arbeitsbereiche.
Freitag, 11. Oktober 2013
Im Franziskanerkloster Graz,
Franziskanerplatz 14, 8010 Graz, Franziskussaal, 1. Stock
10.00
Begrüßung durch den Dekan der Theologischen Fakultät Graz und den Provinzial der Franziskanerprovinz Austria
10.15-11.45
Eva SCHLOTHEUBER, Düsseldorf: Die Freiheit der eigenen Regel. Franziskanische Lebensformen geistlicher Frauen in der Umbruchszeit des 12. und 13. Jahrhunderts
12.00
Mittagessen
14.00-15.00
Adriana VALERIO, Neapel: In der Schule von Franziskus. Weibliche Spiritualität in Italien von Angela von Foligno zu Maria Longo
15.00-16.00
Hans WOLTER-VON DEM KNESEBECK, Bonn: Franziskanische Frauen und die Buchkunst im Mittelalter
16.00
Kaffeepause
16.30-17.30
Barbara HENZE, Freiburg i. Br.: Vom franziskanischen Gehorsamsverständnis des 13. zu dem des 16. Jahrhunderts: Eine Analyse der Schriften von Caritas Pirckheimer
18.00
Vesper zur hl. Elisabeth von Thüringen/Ungarn mit Weihbischof Franz LACKNER OFM (musikalische Leitung Peter EBENBAUER) in der Franziskanerkirche
anschließend Abendessen
Samstag, 12. Oktober 2013
Im Universitätszentrum Theologie,
Heinrichstraße 78, 8010 Graz, Hörsaal Regilind und
Irmingard von Admont (HS 47.01)
9.00-9.45
Michaela SOHN-KRONTHALER, Graz: Leben nach der franziskanischen Regel. Frauenkongregationen im deutschsprachigen Katholizismus des „langen“ 19. Jahrhunderts
9.45-10.30
Markus RIES, Luzern: „Bete für mich und lasse beten“. Sr. Maria Theresia Scherer und P. Theodosius Florentini in ihrem Zusammenwirken als Gründerpersönlichkeiten einer Schwesternkongregation
10.30
Kaffeepause
11.00-11.45
Gisela FLECKENSTEIN OFS, Köln: Der Dritte Orden des heiligen Franziskus für Weltleute im ausgehenden 19. Jahrhundert und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
11.45-12.30
Rebeka ANIC SSFCR, Split: Franziskanerinnen in der „Männerkirche“
12.45
Mittagessen
14.00
Workshops:
Susanne ERNST, Salzburg: Katharina von Bologna — die musische Spielart klarianischer Spiritualität
Katharina GANZ OSF, Oberzell: Impulse für eine inkarnatorische und geschlechtersensible Pastoral anhand der Schriften der Ordensgründerin Antonia Werr (1813-1868)
Theresia HEIMERL, Graz: „... wenn sie die verborgene Süße kosten, ...“. Franziskanische Frauenmystik im Kontext mittelalterlicher Liebesmystik
Bonaventura HOLZMANN OSE, Graz: Die Elisabethinen und ihr Auftrag in der heutigen Zeit
Willibald HOPFGARTNER OFM, Graz: Das Assisi-Erlebnis der Simone Weil
Stela MIJIC SSFCR, Split: Franziskanerinnen in der „Männerkirche“
Paul ZAHNER OFM, Graz: Die abenteuerliche Missions-Reise von Schweizer Kapuzinerinnen nach Lateinamerika (1888)
15.30
Kaffeepause
16.00-17.00
Podiumsdiskussion unter Leitung von
Claudia Elisabeth FRIESER, Graz
Veranstalter:
Franziskanerprovinz Austria und
Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Graz
OrganisatorInnen:
Willibald Hopfgartner OFM, Siegfried Kager, Michaela Sohn-Kronthaler, Paul Zahner OFM
Nächtigungsmöglichkeiten:
Haus der Stille
www.haus-der-stille.at, Tel.: +43 3135 82625, info@haus-der-stille.at
Exerzitienhaus der Barmherzigen Schwestern
Tel.: +43 316 716020, bhs.exerzitien@aon.at
Bildungshaus Mariatrost
www.mariatrost.at, Tel.: +43 316 391131, office@mariatrost.at
Mit freundlicher Unterstützung von
Land Steiermark
Bürgermeisteramt Graz
Universität Graz
Verein zur Förderung der Theologie
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